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Wermut

Kräuterlexikon

Wermut
(Artemisia Absinthum)



Synonyme:
Absinth, Aetsch, Bermet, Bitterer Beifuß, Heilbitter, Hilligbitter, Magenkraut, Mottensttock, Ölde, Wurmkraut

Wissenswertes:

Besonders bei den Künstlern war zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Getränk „Absinth“ bekannt, welches aus einer Destillation von Wermut, Anis und anderen Kräutern bestand. Getrunken wurde dieser Schnaps als Rauschdroge. Das in dem Absinth in hohen Dosen enthaltene, giftige Thujon zerstörte jedoch bei regelmäßigem Genuss langsam und kontinuierlich das Nervensystem. Man munkelte in der Künstlerszene auch, dass der Anfall geistiger Umnachtung des Malers Van Gogh, der ihn dazu brachte, sich selbst ein Ohr abzuschneiden, auf den Genuss des Absinth zurückzuführen sei. Wegen der auf das Getränk zurückzuführenden gehäuften Erkrankungen, wie Lähmungen, Bewusstseinsstörungen und dauerhaften Gehirnschäden wurde es dann in Europa verboten. Mit einem Gesetz der Europäischen Union von 1998 ist der Absinth, jedoch mit einer Einschränkung des Thujon-Gehalts wieder auf dem Markt erlaubt.

Steckbrief

Familie:  Korbblütengewächse (Asteraceae)

Verbreitung:  Europa, Asien

Merkmale: Dieser mehrjährige bis zu 120 cm hohe, stark verzweigte, sehr würzig riechende, im unteren Bereich meist verholzte Strauch hat dreifach fiederspaltige, graufilzige, beidseitig weich behaarte, weißlich-filzige Blätter. Von Ende Juni bis September erscheinen die gelben, unscheinbaren Blüten.

Standorte: Weg- und Waldränder, Bach- und Flussufer, Grasflächen, Gärten

Achtung: Verwechslungen geschehen sehr oft mit dem gemeinen Beifuß, dessen Blätter jedoch nicht behaart sind. Eine deutliche Unterscheidung ist durch den Geschmack möglich. Wermut gehört zu den wichtigsten Bitterkräutern und zeigt beim Kauen auch nur eines winzigen Teils der Pflanze im Gegensatz zum Beifuß seine unverkennbare, charakteristische Bitterkeit.

Pflanzenteile:  Blühendes Kraut (Herba Absinthii)

Sammelzeit: Juni bis September

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Vitamine (C + B2)

Wirkung: appetitanregend, blutbildend, blutreinigend, entzündungshemmend, kreislaufstärkend, menstruationsfördernd, verdauungsfördernd, wehenfördernd

Anwendungsbereiche

Innerlich: Der Aufguss-Tee aus dem frischen oder getrockneten Kraut oder eine Tinktur werden verwendet bei allen allgemeinen Störungen des menschlichen Organismus. Insbesondere bei Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche, Bauchwassersucht, Blähungen, Blutarmut, Gallenleiden, Gelbsucht, Hautausschlägen, Krämpfe, Kreislaufproblemen, Leberleiden, Magenschwäche, Mundgeruch, Menstruations-, Nierenproblemen, Rheuma, Sodbrennen, Verstopfung, Völlegefühl oder Würmern.

Äußerlich:
Der Tee oder die verdünnte Tinktur bringt mit Umschlägen Waschungen oder Spülungen eine schnellere Wundheilung bei stumpfen Verletzungen, Quetschungen. Umschläge auf dem Bauch, Ohren oder Kopf sollen auch in diesen Bereichen die Schmerzen vertreiben. Einreibungen mit der Tinktur lassen auch lästige Hautparasiten verschwinden. Wattebäusche mit dem Tee getränkt und für 10 Minuten auf die geröteten oder entzündeten Augenlider gelegt, beruhigen diese merklich.

Vorsicht! Eine Wermutkur sollte keinesfalls 6 Wochen überschreiten. Sie soll nicht bei bekannten Magen- oder Darmgeschwüren angewendet werden. Wermut enthält Thujon (ein Krampfgift), was bei Epileptikern anfallsbegünstigend wirkt. Wermut sollte nicht gleichzeitig mit anderen krampfbegünstigenden Arzneimitteln eingenommen werden. Allgemein wird auch vor Überdosierung gewarnt, da hierdurch vereinzelt Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel, sogar Halluzinationen ausgelöst werden können. Beim Kontakt der Blüten mit der nackten Haut können gelegentlich allergische Hautreaktionen auftreten. Aufgrund der stark wehenfördernden Wirkung sollte während der Schwangerschaft auf die Pflanze verzichtet werden.


 
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