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Taubnessel, gelbe
(Lamium galeobdolon)
Synonyme:
Goldnessel, Gold-
Wissenswertes:
Der Name ist aus dem griechischen Wort „Lamos“ für „Schlund oder Rachen“ abzuleiten, was wohl von der Blütengestalt kommt.
Zitat:
„Der Todtennessel bletter zerstossen unn übergelegt / zerteylen unn verzeren allerley geschwulst / kröpff / knollen oder beulen. Sie stellen auch das bluten auß der nasen / hinden auff den nack gelegt oder gebunden. Gedachte Nesseln dörrt unn gepulvert / in die wunden / alte schäden / unn fisteln gestrewet heylet dieselben. In summa / die Todtennessel haben fast einerley würckung wie die anderen Nessel.“
Leonhart Fuchs (17.01.1501-
Steckbrief
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Verbreitung: Europa, Asien, Nordamerika
Merkmale: Aus einem überwinternden unterirdischen Wurzelstock treibt im Frühjahr die mehrjährige krautige Staude mit einer Wuchshöhe von bis zu 50 cm. Der aufrechte vierkantige Stengel ist an den Kanten locker behaart. Die grob gekerbten, herzförmigen, meist silbrig gefleckten und gestielten Laubblätter wachsen gegenständig und sehen denen der Brennnessel sehr ähnlich (ohne Brennhaare). In den Achseln der Laubblätter sitzen um den Stengel herum in Scheinquirlen die goldgelb leuchtenden zygomorphen (bestehen aus zwei spiegelgleichen Hälften) Blüten in der Zeit von April bis Juli.
Standorte: feuchte Stellen, Wälder, Gebüsche
Achtung: Verwechslungen kommen vor der Blüte mit anderen Taubnesseln (z. B. rote oder weiße) vor. Eine Verwechslung mit der Brennnessel wäre zwar optisch gut möglich, ist aber nach der ersten Berührung sicherlich ausgeschlossen.
Pflanzenteile: Blüten (Flos Lamii galeobdolon), Kraut (Herba Lamii galeobdolon)
Sammelzeit: April bis Juli
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine, Schleimstoffe
Wirkung: adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, entzündungshemmend, schleimlösend
Anwendungsbereiche
Innerlich: Der Taubnesseltee, besonders die milde Wirkung des Aufgusses aus den frischen oder getrockneten Blüten oder eine verdünnte Tinktur, beruhigt gereizte Schleimhäute und kann daher gut gegen Husten, Bronchitis oder Asthma eingesetzt werden. Außerdem ist der Tee empfehlenswert bei Entzündungen des Atem-
Äußerlich: Spülungen, Bäder oder Umschläge mit der Abkochung des blühenden Krautes (frisch oder getrocknet) oder der Tee aus den Blüten können gut bei leichten Brandwunden, Furunkeln, Ekzemen, schlecht heilenden Wunden, Hautausschlägen oder Hämorrhoiden und schmerzhafter Menstruation zur schnellen Linderung verwendet werden. Zum Gurgeln wird der Tee genommen, besonders bei Entzündungen im Mund-