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Schöllkraut

Kräuterlexikon

Schöllkraut
(Chelidonim majus)



Synonyme:
Augenkraut, Augenwurz, Blutkraut, Gelbkraut, Giftblome, Herrgottsgabe, Hexenmilch, Krätzenkraut, Maikraut, Rotlaufgras, Schwalbenwurz, Warzenkraut, Wulstkraut



Wissenswertes:

Der Name „Chelidonium“ läßt sich aus dem griechischen Wort „chelidon“ für „Schwalbe“ ableiten und soll wohl damit zu tun haben, dass das Schöllkraut beim Eintreffen der Schwalben zu blühen beginnt. Erstmalig wurde der Name von Pedanios Dioskurides verwendet, der der Pflanze bereits größte Heilwirkungen zuschrieb.


Steckbrief

Familie:  Mohngewächse (Papaveraceae)

Verbreitung:  Europa, Asien

Merkmale: Sie ist eine ausdauernde 30 bis 60 cm hohe Pflanze mit einem ästigen Wurzelstock. Alle Teile der Pflanze enthalten einen gelblich-orangefarbenen Milchsaft, der bei Beschädigung der Pflanze deutlich hervortritt. Die buchtig eingekerbten (eichenförmig) wechselständigen Laubblätter sind weich, hellgrün und leicht behaart. Aus den von April bis September am Ende des runden und verzweigten Stengels gelb leuchtenden Blüten mit nur 4 Blütenblättern bilden sich dünne Kapselfrüchte mit einer Länge von 4 bis 6 cm, die die schwarzen Samen enthalten.

Standorte: An Wegrändern, in Wäldern, Gebüschen und Hecken, aus Mauerspalten, Schuttplätzen,

Achtung: Verwechslungsmöglichkeiten sind mir nicht bekannt. Zum Einen haben die Blüten nur 4 Blütenblätter, so dass das Kraut schon dadurch gut erkennbar ist und zum Anderen ist der gelblich-orangefarbene Milchsaft charakteristisch, der bei Beschädigung, z. B. Abpflücken, deutlich hervortritt.

Pflanzenteile: Kraut (Herba chelidonii)

Sammelzeit: Jeder Zeit (bei dringendem Bedarf findet man es bei bekannten Standorten sogar noch unter dem Schnee)

Inhaltsstoffe: Alkaloide, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide

Wirkung: antibakteriell, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, fungizid (pilztötend), hautreizend, krampflösend, schweißtreibend, zellwachstumshemmend

Anwendungsbereiche

Innerlich: Die Tinktur oder der Tee-Aufguss aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen werden insbesondere bei Gelbsucht, Leber- und Gallenleiden eingesetzt. Auch bei Asthma, Reizhusten und Hustenkrampf, Rheuma, Gicht, Menstruationskrämpfen, Magenschmerzen stechenden und schneidenden Harnen wird für die Anwendung eine gute und schnelle Linderung versprochen.

Äußerlich: Der gelbe Pflanzensaft täglich frisch auf Warzen, Schwielen, und Hühneraugen aufgetragen, löst diese nach und nach auf. Die Tinktur oder der Aufguss werden neben dem Pflanzensaft verdünnt auch verwendet für Waschungen, Bäder, Spülungen und Kompressen bei Geschwülsten oder Flechten. Das Kauen der Wurzel soll gegen Zahnschmerz helfen. Auch das Kräuteröl (Kaltauszug) ist sehr hilfreich.

Vorsicht! Das Schölllkraut enthält verschiedene „giftige“ Alkaloide. Es ist ein Heilkraut mit starker Wirkung und sollte daher immer möglichst genau dosiert werden. Die Alkaloide, liegen in höheren Konzentrationen besonders in den Wurzeln und dem Pflanzensaft vor. Eine echte Giftwirkung ist jedoch sehr umstritten, da Symptome einer Vergiftung nur äußerst selten und bei starker Überdosierung dokumentiert wurden. Sollten Vergiftungserscheinungen jedoch trotzdem auftreten, ist die Behandlung sofort einzustellen und erforderlichenfalls ein Arzt aufzusuchen. Übrigens geht die Giftwirkung beim Trocknen der Pflanze verloren. Auch kann der Milchsaft des Krautes die Haut reizen oder bei Unverträglichkeit eine Allergie auslösen. Bei ernsthaften Lebererkrankungen oder während der Schwangerschaft soll das Schöllkraut nicht verwendet werden.

 
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