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Odermennig

Kräuterlexikon

Odermennig
(Agrimonia eupatoria)


Synonyme:
Ackerblume, Ackermeng, Ackermännchen, Bubenläuse, Hawermünnkrut, Leberklette, Leberkraut, Odermandli

Wissenswertes:


Der Odermennig wurde schon von Pedanios Dioskurides in seinem Werk „Materia Medica“ im 1. Jahrhundert erwähnt. Unter Anderem wurde er erfolgreich bei Schlangenbissen eingesetzt, woraus auch der Name entstanden sein soll (abgeleitet von  „ottermächtig“)

Von den alten Sachsen wurde das aus dem Odermennig hergestellte Wundwasser mit der Bezeichung „ Arquebusade“ auf den Schlachtfeldern zur Wundversorgung eingesetzt.

In der Mythologie wird der Odermennig in einem Schutzbeutel zur Vertreibung von Geistern und anderen negativen Energien verwendet, da das Kraut in der Lage sein soll, den Bann von Flüchen zu brechen und diese an den Absender zurück zu senden. Laut Überlieferungen schützt der Odermennig auch vor Kobolden und dunklen Mächten und so soll man mit dem Kraut unter dem Kopfkissen ruhiger und tiefer schlafen können.

Steckbrief

Familie:  Rosengewächse (Rosaceae)

Verbreitung:  Insbesondere auf der nördlichen Erdhalbkugel

Merkmale: Diese mehrjährige, 50 bis 100 cm hohe Pflanze mit ihren unpaarig gefiederten, rosettenähnlich stehenden, gezähnten Blättern hat rauhaarige, aufrechte, unverzweigte Stengel, an denen im oberen Bereich von Juni bis zum September die kleinen goldgelben Blüten von unten nach oben aufblühen und aromatisch duften. Nach der Blüte entwickeln sich die Früchte (Nüsschen) wie kleine Kletten.

Standorte: An Wegrändern, sonnigen und trockenen Plätzen, an Feldrainen und Hängen, auf Böschungen und Hügel

Achtung: Verwechslungen kommen regelmäßig mit der schwarzen Königskerze vor, was jedoch nicht gefährlich ist, da diese Pflanze auch nicht giftig ist. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist jedoch schon die Blattform. Während die Blätter des Odermennigs gefiedert sind, sind die meist langgestielten Blätter der Königskerze herz- bzw. eiförmig.

Pflanzenteile: Kraut (Herba Agrimoniae)

Sammelzeit: Juni bis September

Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralien, Vitamine (B und K)

Wirkung: abführend, adstringierend, antibakteriell, antiparasitär, anregend, blutstillend, entzündungshemmend, gallenfördernd, gewebeheilend, keimhemmend, wundheilend


Anwendungsbereiche


Innerlich: Eine Kur mit dem Tee aus dem Aufguss der Pflanzenteile oder einer Tinktur vertreiben Entzündungen von den Schleimhäuten des Mundes und des Rachens. Vor allem auch bei Durchfall, Nierenleiden, Blasenleiden und Harninkontinenz, Leberleiden, wie z. B. Leberverhärtung, Leberstockung oder Milzerkrankungen kann eine gute Besserung erwartet werden.

Äußerlich: Das Kraut, der Tee, die Tinktur oder das Öl (bzw. eine aus dem Öl hergestellte Creme oder Salbe) werden als Umschlag, Spülung oder Einreibung bei leichten Entzündungen der Haut oder Quetschungen zur äußerlichen Behandlung empfohlen. Bei stark beanspruchten Stimmbändern, Heiserkeit und Entzündungen im Mund- und Rachenraum wird empfohlen mit einer Abkochung des Odermennigkrautes 3 x täglich zu gurgeln.

Vorsicht! Obwohl Nebenwirkungen durch den Odermennig nicht dokumentiert sind, so können die in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe bei Überdosierungen über längere Zeiträume natürlich Reizungen auf die Schleimhäute ausüben, was zu Brechreiz oder Verdauungsstörungen führen kann. Deshalb sollten bei einer Kur, die wie alle Kräuterkuren den Zeitraum 3 bis 6 Wochen nicht überdauern sollte, die Standardmengen niemals überschritten werden. Im Übrigen sollten bei länger als 2 Tage anhaltenden Durchfällen sowieso keine Selbstmedikationen erfolgen, sondern ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden.

 
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