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Nachtkerze

Kräuterlexikon

Nachtkerze
(Oenothera biennis)


Synonyme:
Abendblume, Eierblume, gelber Nachtschatten, Schinkenwurz, Rübenwurzel, Stolzer Heinrich, Weinblume

Wissenswertes:


Der botanische Name „Oenothera“ soll sich von den griechischen Worten „oino“ für „Wein“ und „ther“ für „Tier“ ableiten lassen, da man sagte, dass die mit Wein benetzte Nachtkerze in der Lage sein soll, ein wildes Tier zu zähmen.

Nach Überlieferungen legten die Indianer Nordamerikas bereits vor über 500 Jahren (und wahrscheinlich noch viel länger) die zu einem Brei zerstampften Samen der Nachtkerze zur Heilung auf Hautausschläge und Geschwüre.

Außerdem wurde die Pflanze schon im Mittelalter für den Verzehr als Gemüse angebaut. Wegen der enthaltenen Vitamine und dem hohen Eiweißanteil (vor allem in der Wurzel) galt sie als „Schinken der Armen“ und erhielt so die Bezeichnung „Schinkenwurz“.


Steckbrief

Familie:  Nachtkerzengewächse (Onagraceae)

Verbreitung:  Ursprünglich aus Nordamerika, auch in ganz Europa

Merkmale: Diese zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr eine Grundrosette, woraus im 2 Jahr dann ein bis zu 2 Meter hoher, aufrechter, gelegentlich rot unterlaufener und vor allem im oberen Bereich meist etwas krautiger, dicht mit drüsenhaaren besetzter und bis in die Spitze beblätterter Stengel treibt. Die Blätter sitzen direkt und ohne Stiel wechselständig am Stengel. Von Juni bis September verströmen die großen gelben, auch nachts geöffneten Blüten ihren süßlichen Duft, woraus sich später die länglichen Kapseln mit den Samen bilden. Die Wurzeln sind außen rötlich und spindelförmig. Sie sind mit der bekannten Schwarzwurzel vergleichbar.

Standorte: An Straßenrändern, Bahndämmen, Auschüttungen, Geröllhalden, Wiesen, Flussufern, sogar Ödland

Achtung: Eine Verwechslung mit anderen Pflanzen scheidet eigentlich aus. Eventuell ist sie bei unzureichender Kenntnis jedoch mit anderen Nachtkerzengewächsen möglich.

Pflanzenteile: Kraut mit Blättern und Blüten (Oenothera biennis herba), Wurzeln (Oenotherae radix), Samen (Oenotherae semen) – Nachtkerzenöl (Oenothera oleum)

Sammelzeit: Wurzeln im Herbst oder Frühjahr, Kraut während der Blüte, Samen zur vollen Reife

Inhaltsstoffe: Eiweiße, Gerbstoffe, Öl, Vitamine

Wirkung: adstringierend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, hautpflegend,  krampflösend, schleimlösend

Anwendungsbereiche

Die reifen Samen der Nachtkerze enthalten das medizinisch so wertvolle Öl der Nachtkerze, welches selbst nur sehr schwer zu gewinnen und daher besser in der Apotheke zu erwerben ist. Dort gibt es neben dem Nachtkerzenöl in flüssiger Form auch Cremes, Salben oder Kapseln. Selbstverständlich gehört auch der Nachtkerzentee zum guten Sortiment der Apotheke.

Innerlich: Der Tee, die Kapseln oder das Öl werden innerlich eingesetzt bei Neurodermitis oder dem prämenstruellen Syndrom (PMS). Hierfür kann auch die Einnahme von täglich 2 Teelöffeln der gemahlenen Samen einige Tage vor der Periode gut zur Vorbeugung gegen die zu erwartenden Beschwerden helfen.

Äußerlich: Eine äußerliche Anwendung des Tees zur Waschung oder für Kompressen, oder besser des Öls, einer Creme bzw. Salbe zur Einreibung wird empfohlen bei Hauterkrankungen, vor allem Entzündungen, rauher, trockner, rissiger Haut oder Ekzemen.

Vorsicht! Bei Schwangerschaft oder Kleinkindern (unter einem Jahr) dürfen Nachtkerzenbehandlungen nicht selbst angewendet werden, sondern darf nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen. Bei Epileptikern kann insbesondere die innere Anwendung einen Anfall auslösen. Selten auftretende Nebenwirkungen bei der Verwendung der Nachtkerze sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Magen-, Darmbeschwerden.

 
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