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Mistel

Kräuterlexikon

Mistel
(Viscum album)


Synonyme:
Affolter, Albranken, Birnäpsel, Drudenfuß, Hexennest, Kenster, Marenstocken, Vogelkrut, Wintergrün, Wintersamen

Wissenswertes:

Übrigens sollen die Misteln nach Überlieferungen ihre Heilwirkung nur entfalten können, wenn sie von einem hierfür befähigten Druiden mit einer goldenen Sichel bei einer bestimmten Mondphase geschnitten worden sind. Dabei darf das Kraut zu keinem Zeitpunkt eine Berührung mit der Erde haben. Eine auf die Erde gefallene Pflanze ist danach für jegliche Verwendung wertlos.

Die Mistel wurde wohl schon immer als Heilpflanze genutzt. So wurde sie bereits in Werken der Antike erwähnt und beschrieben. Im Jahre 1917 entwickelte die Frauenärztin Dr. Ita Wegmann gemeinsam mit einem züricher Apotheker nach den Anregungen des Begründers der anthroposohischen Lehre, Rudolph Steiner, das Krebsmittel „Iscar“. In vielen Versuchen und medizinischen Studien wurde die Wirksamkeit dieses Mittels bei der Krebsbehandlung untersucht und nachgewiesen. So wird es in ähnlicher Form unter der Bezeichnung „Iscador“ auch noch heute zur Hemmung des Wachstums von Krebszellen bzw. zur Nachsorge bei Krebstherapien eingesetzt.


Steckbrief

Familie:  Sandelholzgewächse (Santalaceae)

Verbreitung:  Europa, Nordasien

Merkmale: Der immergrüne, halbschmarotzende, kugelige Busch mit 60 – 100 cm Größe wächst auf Laub- und Nadelbäumen und saugt diesen Wirten das selbst benötigte Wasser und Nährstoffe ab. Die Fotosynthese betreibt er mit den grünen, am äußersten Ende der Zweige befindlichen, länglichen Blättern selbst. An den mehrfach verzweigten, gelblich-grünen, an den Gelenken knotigen Ästen wachsen die erbsengroßen, weißen, gelblichen oder auch orangefarbigen, sehr klebrigen und den Samen enthaltenden Scheinbeeren.

Standorte: Auf Bäumen, besonders Pappeln, Tannen und andere. Sehr selten wächst die Mistel auf Eichen und fast gar nicht auf Buchen.

Achtung: Die Misteln gehören in Deutschland zu den geschützten Pflanzen und dürfen daher nicht gesammelt werden. Außerdem wachsen sie hoch auf Bäumen, so dass eine Ernte auch sehr gefährlich sein könnte. Die bessere und vor allem ungefährlichere Möglichkeit an das begehrte Mistelkraut zu gelangen, ist also der Gang in die Apotheke.

Pflanzenteile: Kraut mit Blättern und Früchten (Visci albi herba)

Sammelzeit: Ganzjährig in der Apotheke, sonst Herbst, Winter und Frühling

Inhaltsstoffe: Alkaloide, Bitterstoffe, Mineralien (Zink), Saponine, Schleimstoffe

Wirkung: beruhigend, blutdrucksenkend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, kreislaufstäkend, tonisierend, wundheilend, herzschlagverlangsamend


Anwendungsbereiche

Innerlich: Der Tee aus der Mistel wird grundsätzlich immer aus einem Kaltauszug hergestellt und vor allem zur Senkung des Blutdrucks oder Herzschwäche eingesetzt. Der Tee regt den Stoffwechsel an, weshalb er auch bei Rheumabeschwerden, Arteriosklerose, Arthrose gute Linderung bringen kann. Die verdauungsfördernde Wirkung kann bei allgemeinen Verdauungsproblemen oder Verstopfung herausgefordert werden. (In der Schulmedizin wird die Mistel sehr oft für die komplementäre Therapie bei Krebspatienten eingesetzt, da eine schnellere Linderung der Beschwerden nach einer Strahlenbehandlung erwartet werden kann.)

Äußerlich: Der Misteltee für Umschläge, Bäder und Spülungen wird empfohlen bei Krampfadern, Ekzemen und Geschwüren, zur Abschwächung von neuralgischen und rheumatischen Schmerzen oder Linderung von Unterleibsbeschwerden.

Vorsicht! Die Beeren sind leicht giftig und können Erbrechen auslösen, diese sollten also nicht verzehrt werden. Eine Therapie mit der Mistel ist in der Regel sehr gut verträglich. Wegen den die Herz- und Kreislauftätigkeit beeinflussenden Wirkungen der Mistel können jedoch selten und vereinzelt Nebenwirkungen vorkommen. Sollten also während der Misteltherapie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Hautrötungen, allergische Reaktionen oder andere Beschwerden auftreten, sollte die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden.

 
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