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Lungenkraut
(Pulmonaria officinale)
Synonyme:
Bachkraut, Bockkraut, Fleckenkraut, Himmelsschlüssel, Hirschkohl, Hosenschiffern, Lungenwurz, Schlotterhose, Schwesternkraut
Wissenswertes:
Der Name lässt sich aus dem lateinischen „pulm“ für „Lunge“ ableiten.
Es ist nicht ganz klar, ob Hildegard von Bingen in ihren Kräuterbüchern mit ihrer Beschreibung der Pflanze „Lungenwurz“ unser Lungenkraut meinte. Auf Grund des Gattungsnahmens, der Verwendung und Wirkung könnte man jedoch davon ausgehen. Dann wäre das Lungenkraut also auch in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts vertreten.
Übrigens wurde in früheren Zeiten das getrocknete Lungenkraut, wie der Weihrauch zur Keimtötung und Desinfektion der Luft in den Krankenhäusern verräuchert. Außerdem hieß es, der Rauch wäre in der Lage, Dämonen und Krankheitsgeister von den Kranken zu vertreiben.
Steckbrief
Familie: Rauhblattgewächse (Boraginaceae)
Verbreitung: Europa
Merkmale: 20 bis 30 cm hohe Blütensprossen treiben inmitten der aus einem dünnen, ästigen Wurzelstock kriechenden herz-
Standorte: Krautreiche Laubmischwälder, Gebüsche, Waldränder
Pflanzenteile: Kraut (Herba pulmonariae), frisch oder getrocknet
Sammelzeit: Mai/Juni bis September
Inhaltsstoffe: Alkaloide (Pyrrolizidinalkaloide), Allantoin, Gerbstoffe, Kieselsäure, Mineralien, Saponine, Schleimstoffe
Wirkung: adstringierend, blutstillend, entzündungs-
Anwendungsbereiche
Innerlich: Der Tee aus einem Aufguss wird verwendet bei allen Lungenerkrankungen, Katarrhen der Luftwege, Heiserkeit, Bronchitis, Halsschmerzen und zur Stärkung der Lunge danach. Auch bei Durchfall, Hämorrhoiden, Blasen-
Äußerlich: Als Tee für Umschläge, Bäder oder Spülungen wird das Lungenkraut verwendet bei Augenentzündung. Der Pflanzenbrei aus frischem Kraut auf Wunden aufgelegt oder das aus dem getrockneten Kraut gewonnene Pulver hineingestreut, sorgen für eine schnelle Heilung.