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Kamille

Kräuterlexikon

Kamille, echte
(Matricaria chamomilla)

Synonyme:
Apfelkraut, Drudenkraut, Ganille, Haugenblume, Hermel, Kamelle, Kummerblume, Laugenblume, Mägdeblume uvm.

Aufgeschnapptes:
Laut einer Überlieferung (ich weiß leider nicht woher genau) lebte am Rande eines Dorfes ein junges Mädchen, deren Name „Kummerblume“ war. Sie hieß wohl so, weil sie in der Lage war, den Kummer von anderen Menschen fortzunehmen. Auch wenn das Haus in dem sie lebte sehr klein war, barg es doch ein Geheimnis. Es hatte eine zweite Tür, die denen mit echtem Kummer und Leid, die dadurch gingen, ihre Probleme nahm. Und so half sie vielen Menschen, von ihrem Kummer frei zu werden. Natürlich gab es auch viele Leute, denen dies missfiel, die diese Hexerei bekämpfen wollten. Sie schürten den Hass, so dass sich alsbald niemand mehr zur Kummerblume hintraute. Der Hass wurde stärker und sogar so stark, dass die Dorfbewohner beschlossen, die Hexe zu verbrennen. Sie zogen mit Fackeln und Forken zu dem Haus, doch fanden sie die Kummerblume nicht. Als sie gewaltsam die zweite Tür des Häuschens öffneten, fanden Sie eine große Wiese mit vielen Kamillenblüten. Die Kummerblume selbst wurde aber niemals mehr gesehen.


Steckbrief

Familie:  Korbblütengewächse (Asteraceae)

Verbreitung:  Europa, Asien, Nordamerika, Australien

Merkmale: Diese einjährige, krautige Pflanze wird bis zu 80 cm hoch. An den Enden der aufrechten, meist ästig verzweigten, langen Stengel befinden sich von Ende Mai bis in den September hinein die Blütenköpfe. Die Blüten haben einen hohlen, anfangs noch flachen, dann aber kegelförmigen Blütenboden mit gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten, die sich nach hinten zurückschlagen. Die Blätter sind wechselständig und zwei- bis dreifach gefiedert.

Standorte: Auf kargen Böden, Äckern, Waldwiesen, Halden und Wegen

Achtung: Verwechslungsgefahr besteht mit der ähnlich aussehenden Hundskamille. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind der aromatische typische Kamillengeruch und der hohle Blütenboden der echten Kamille. Die Hundskamille hingegen hat einen beißenden Geruch und einen vollen Blütenboden.

Pflanzenteile: Blüten (Flos chamomillae ), frisch oder getrocknet, ätherisches Öl

Sammelzeit: Mai bis September

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralien, Schleimstoffe

Wirkung: antibakteriell, beruhigend, blähungstreibend, blutreinigend, desinfizierend, entzündungshemmend, erweichend, krampflösend, pilztötend, schmerzlindernd, tonisierend, verdauungsfördernd, wundheilend

Anwendungsbereiche

Innerlich: Als Tee-Aufguss oder Tinktur bzw. einer Mischung hieraus (die Kamille enthält wasser- und alkohollösliche Wirkstoffe) wird die Einnahme empfohlen bei Störungen und Entzündungen im Magen-Darm-Bereich (z. B. Gastritis, Völlegefühl, Brechreiz, Sodbrennen, Durchfälle und Blähungen), Reizungen der Schleimhäute in Mund, Rachen, Probleme in den oberen Atemwegen (Husten, Halsschmerzen) oder Fieber.

Äußerlich: Eine äußere Anwendung des Tees oder der Tinktur (bzw. auch einer Mischung aus beiden), Cremes, Salben, Käuteröl oder das ätherische Öl werden in Form von Einreibungen, Umschlägen, Bädern und Dampfbädern oder Spülungen verwendet bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Schleimhäute in Mund- und Rachenraum, rissiger Haut, entzündeten Wunden, infizierten Wunden, Furunkeln, Geschwüren, bei Juckreiz, Gesichts- und Gürtelrose, Hautunreinheiten, wundem Genital- und Analbereich oder Hämorrhoiden.

Vorsicht! Kamille ist im Allgemeinen gut verträglich, so dass Nebenwirkungen kaum zu erwarten sind. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Korbblütler jedoch, sollte die Kamille nicht eingenommen werden.

 
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