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Johanniskraut

Kräuterlexikon

Johanniskraut
(Hypericum perforatum)


Synonyme:
Blutkraut, Hartheu, Herrgottsblut, Hexenkraut, Johannisblut, Mannskraft, Sonnwendkraut, Tausendlöcherkraut, Teufelskraut, Wildgartheil

Wissenswertes:

Der Name Hypericum lässt sich aus dem griechischen „
hyper“ für „über“ und „eikon“ für „Bild“ ableiten. Die Griechen banden ihren Götterbüsten das Kraut um den Kopf oder es wurde über Bilder angebracht, um diese vor bösen Geistern oder allem Schlechten zu beschützen. „perforatum“ bedeutet „durchlöchert“ und ist sicher auf die durchscheinende Punktierung der Blätter und Blüten zurückzuführen.

Nach Volksüberlieferungen ist das Johanniskraut schon immer eines der wirksamsten Mittel zum Schutz vor dem Bösen, vor allem dem Teufel und jeglicher Zauberei. Die starken Heilkräfte sollen den Teufel so wütend gemacht haben, dass er, um sie zu zerstören, die Blüten und Blätter mit einer Nadel durchbohrte. Weil er die Pflanze dadurch jedoch nicht zerstören konnte, sondern ihre Heilkräfte weiter erstarkten und sich der feige Teufel überrumpelt fühlte, werden die Orte, an denen sich die Pflanze befindet, seit dieser Zeit von dem Teufel gemieden.


Steckbrief

Familie:  Hartheugewächse (Hypericaceae)

Verbreitung:  Europa, Asien, Afrika, Nordamerika, Australien

Merkmale: Es ist eine 30 cm bis 100 cm hohe, aufrechte Pflanze mit 2-kantigem kahlem Stengel und grünen gegenüberstehenden Laubblättern, die wie auch die Blütenblätter, durch Ölzellen punktiert sind. Der sich zu einer 3-klappigen Samenkapsel entwickelnde Fruchtknoten entsteht aus den endständigen, leuchtenden, doldentraubigen, balsamisch riechenden Blütenständen mit jeweils 5 goldgelben, freien Kronenblättern. Zerreibt man ein Blütenblatt zwischen Daumen und Finger zeigt sich ein rötlicher bis dunkelvioletter Rückstand. Die Blüte geht von Juni (um die Sonnenwende – Johanni) bis in den September hinein.

Standorte: Auf Wiesen und Wegen, Heidegebieten, Brachland und Bahndämmen.

Achtung: Verwechslungsgefahr besteht leicht mit anderen Hartheugewächsen, insbesondere dem behaarten Johanniskraut, welches kaum eine Heilwirkung hat. Wichtiges Merkmal des echten Johanniskrautes ist der kahle Stengel mit den zwei Längskanten.

Pflanzenteile:
blühendes Kraut (Herba Hyperici), Blüte (Flos Hyperici), insbesondere die Blütenblätter, frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Juni bis August

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralien,

Wirkung: antibakteriell, antidepressiv, antiseptisch, antiviral, ausgleichend, beruhigend, blutdrucksenkend, motivationsfördernd, schmerzlindernd, wundheilend

Anwendungsbereiche

Innerlich: Als Tee-Aufguss oder Tinktur empfielt sich die Kur bei nervlich bedingten Beschwerden, wie z. B. bei Angstzuständen, Burn-out, Depression, Motivationslosigkeit, nervöser Unruhe oder Verstimmungen. Eine gute Linderung zeigt sich auch nach der Einnahme bei chronischer Müdigkeit, funktionellen Herzbeschwerden, Gedächtnisschwäche, innerem Unruhezustand, Kopfschmerzen, Schlafstörungen

Äußerlich: Einreibungen oder Umschläge mit dem aus dem Johanniskraut hergestellten (Rot-)Öl, einer Salbe oder Creme sorgen für bessere Heilung von stumpfen Verletzungen, Entzündungen der Gelenke und anderen Wunden, wie Prellungen, Abschürfungen und Verbrennungen 1. Grades. Auch beim Einsatz zur Linderung von Muskel- und Nervenschmerzen oder Phantomschmerzen (es schmerzt ein Glied, das, z. B. nach einer Amputation gar nicht mehr vorhanden ist) können gute Wirkungen erwartet werden. Das Rotöl kommt bei der Breuß-Massage (einer sanften Wirbelsäulentherapie) besonders zum Einsatz.

Vorsicht! Bei einem so wirkungsvollen und vielfältigen Kraut ist es wohl verständlich, dass dieses auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Oftmals kommt es nach der längeren Verwendung zur besonders hohen Lichtempfindlichkeit von Haut und Augen, was gerade in den Sommertagen zu schnellen und starken Sonnenbränden führen kann. Das Johanniskraut kann Medikamente (Herzglykoside und Gerinnungshemmer) abschwächen und manchmal sogar die Wirkung der Anti-Baby-Pille ausschalten. Aufgrund der guten Erforschung der Pflanze sind eine Reihe weiterer Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt und dokumentiert geworden, so dass insbesondere vor der Einnahme immer ein Arzt oder Heilpraktiker befragt werden sollte.

 
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