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Holunder

Kräuterlexikon

Holunder, schwarzer
(Sambucus nigra)


Synonyme:
Aalhornbeere, Bauernapotheke, Elder, Fliederbeere, Holder, Holderbeere, Holderbusch, Holler, Musflieder

Wissenswertes:


Alten Büchern ist zu entnehmen, dass die Holunderblüten und -beeren schon in der Steinzeit als Heilkraut genutzt wurden und so schon immer eine große Rolle in der Volksheilkunde spielten.

Gemäß dem Volksmund soll z. B. die Rinde des Holunders von oben nach unten abgeschabt, ein gutes Abführmittel geben. Wird sie jedoch von unten nach oben abgeschabt und eingenommen, so soll sich schnell ein Erbrechen einstellen.

In der frühen Zeit sorgte auch jeder  Bauer stets dafür, dass ein Holunderbusch auf oder an seinem Hof zu finden war und hat diesen gesund gehalten. Hier wurde er auch für vielerlei Gebrechen verwendet, so dass er dann im Volksmund auch schnell den Beinamen „Bauernapotheke“ erhielt.

Andere Überlieferungen sagen, der Busch wäre eine Wohnstätte der guten Hausgeister und muss gesund, groß und kräftig gehalten werden um auch möglichst viel Schutz zu erhalten. So sah man auch die heimkehrenden Leute, die bevor sie Haus oder Hof betraten sich hutziehend und ehrerbietend vor dem Strauch verbeugten.


Steckbrief

Familie:  Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)

Verbreitung:  Mitteleuropa, Asien, Nordamerika

Merkmale: Es ist ein teils auch baumförmig vorkommender, selbstbefruchtender Strauch der bis zu 10 Meter in die Höhe wachsen kann mit rissiger, graubrauner Rinde am Stamm und den älteren Ästen und gegenständig angeordneten Laubblättern. Die jungen Äste sind noch grün und sind mit Punkten besetzt. Im Inneren der Äste befindet sich ein weißes Mark. Von Mai bis Juni leuchten die in Trugdolden stehenden weiß bis gelblichen, stark duftenden jeweils aus fünf Blättern bestehenden Blüten, bevor sich daraus die blauschwarzen, saftigen Beeren entwickeln.

Standorte: In Gärten, Gebüschen, Wäldern, überall wo man ihn wachsen lässt

Achtung: Verwechslungen können mit dem Attich (Zwergholunder) vorkommen, der jedoch nur eine Höhe von zu 150 cm erreicht. Die weißen bis rosafarbenen Blüten des Attichs haben einen bittermandelähnlichen Geruch und die dem schwarzen Holunder ähnelnden Beeren sind deutlich größer. Außer der Wurzel werden Teile des Attichs ausdrücklich nicht für die Heilkunde oder den Verzehr empfohlen, da sie in vielen Fällen Breichreiz, Krämpfe und Durchfall herbeiführen.

Pflanzenteile: Blüten (Flores Sambuci) und Beeren (fructus sambuci)

Sammelzeit: Blüten: Juni und Juli, Beeren September und Oktober

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Glycoside, Mineralien, Schleimstoffe, Vitamine (insbesondere Vitamine A, C und B-Gruppe)

Wirkung: anregend, blutreinigend, fiebersenkend, gefäßpflegend, harntreibend, pilzhemmend, schleimlösend, schweißtreibend, stoffwechselanregend

Anwendungsbereiche

Innerlich: Der Holunderblütentee, der auch als Fliedertee bekannt ist, wird als Aufguss aus den frischen oder getrockneten Blüten bereitet. Er vertreibt Erkältungskrankheiten und Fieber, wird bei trockenem Husten oder zur Darmregulierung eingesetzt, kann die Ausscheidung von  Wasserstauungen vorantreiben und die Harntätigkeit anschieben. Die sehr viele Vitamine enthaltenen Beeren werden zu einem Sirup verarbeitet oder als Saft getrunken. Sie stärken die Immunabwehr, helfen Erkältungen zu verhindern oder gut zu überstehen und werden als Blutreinigungsmittel bei Gicht, Rheuma oder Hautkrankheiten verwendet.

Äußerlich: Eine äußerliche Anwendung ist nicht sehr verbreitet. Die Blüten in ein Leinentuch zu einem Kissen oder Umschlag genäht, können auf Entzündungen oder Schwellungen gelegt werden und diese so lindern.

Vorsicht! Alles Grüne der Pflanze (Rinde, Blätter, unreife Beeren) ist giftig und kann je nach verzehrter Menge deutliche Vergiftungserscheinungen mit Todesfolge herbeiführen. Der Verzehr roher oder nicht heiß gemachter Holunderbeeren (oder Saft) kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.

 
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