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Hirtentäschel

Kräuterlexikon

Hirtentäschel

(Capsalla bursa-pastoris)



Synonyme:
Bauernsenf, Beutelschneiderkraut, Genskresse, Geldbeutel, Herzelkraut, Kochlöffel, Säckelkrut, Taschenknieper

Wissenswertes:

Der Name „Capsella  bursa-pastoris“ ist ableitbar aus den lateinischen Bedeutungen „Capsa“ für „Kapsel“, „bursa“ für „Tasche“ und „pastor“ für „Hirte“.


In alten Kräuterbüchern kann man lesen, dass das Hirtentäschel wohl schon immer als Heilpflanze bekannt und in der Volksheilkunde verwendet wurde. Bereits Hippokrates beschrieb das Kraut als wirkungsvolles „Gebährmuttermittel“. Besonders die blutstillende und abtreibende Wirkung wurde dann von Pedanios Dioskurides bestätigt, der mit seinem Werk „Materia Medica“ (wohl das einflussreichste der Arzneimittellehre der Antike) die Aufzeichungen des Hippokrates vervollständigte.


Steckbrief

Familie:  Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)

Verbreitung:  Über die ganze Erde

Merkmale: Diese 25 bis 50 cm hohe, einjährige Pflanze, deren im Herbst auskeimende Exemplare überwintern, stirbt erst im nächsten Sommer nach der Blüte ab. Die grundständigen Laubblätter bilden eine Rosette aus vielen Blättern. Das gestielte dreieckig-herzförmige „Täschel“ (Schote) bildet sich aus den weißen unscheinbaren Blüten mit winzig kleinen Fruchtknoten. Das Hirtentäschel blüht ganzjährig, macht aber im Winter während längerer Frostperioden eine Ruhepause.

Standorte: Überall wo Platz ist, in Wäldern, auf Wegen, Äckern, Wiesen

Achtung: Verwechslungen sollen mit dem Acker-Hellerkraut oder dem nacktstengeligen Bauernsenf vorkommen. Unterscheidungen sind jedoch anhand der Samentaschen ziemlich eindeutig möglich. Während diese beim Hirtentäschel herzförmig sind, bildet das Hellerkraut deutlich runde und der Bauernsenf verkehrt herzförmige Taschen. Ein unverkennbares Unterscheidungsmerkmal ist auch der Geschmack, der beim Hirtentäschel etwas an Käse erinnert.

Pflanzenteile: Kraut (Herba Bursae pastoris), frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Mai bis August

Inhaltsstoffe: Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine

Wirkung: adstringierend, appetitanregend, blutreinigend, blutdruckregulierend, blutstillend, harntreibend, tonisierend, menstruationsregulierend (d. h. es fördert die Menstruation oder stillt zu starke Blutungen), wehenfördernd,

Anwendungsbereiche

Innerlich: Wegen der besonderen blutstillenden Wirkung findet das Kraut seinen Einsatz als Aufguss oder Tinktur natürlich auch bei Blutungen jeglicher Art. Z. B. kann bei einer zu erwartenden starken Regelblutung eine Woche vor Beginn der Menstruation täglich eine Standardmenge zubereitet und 3 x über den Tag verteilt getrunken werden. Eine Kur für etwa 3 bis 6 Wochen wird auch als Begleiter zur medizinischen Therapie zu Linderung von Blutungsbeschwerden, wie Nasen-, Magen-, Darm- oder Nierenbluten beitragen. Die tonisierende Eigenschaft sorgt während oder nach langer schwerer Krankheit für Stärkung und Wiederanregung des Stoffwechsels. Eine ausgleichende Wirkung ist bei der Verwendung auch auf den Kreislauf zu erwarten.

Äußerlich: Sitzbäder, Waschungen oder sogar minimale Einläufe mit dem Tee oder der verdünnten Tinktur beruhigen blutende Hämorrhoiden. Spülungen oder Einreibungen, auch Umschläge können bei allen Muskelerkrankungen, für ein schnelleres Verheilen von Wunden, zur Bekämpfung von Ekzemen und Geschwüren, Rheuma oder Gicht angewendet werden.

Vorsicht! Wegen seiner wehenfördernden Wirkung darf das Kraut nicht während der Schwangerschaft und auf keinen Fall in der Frühschwangerschaft verwendet werden. Etwa eine Woche vor der Geburt eingesetzt kann es wiederum ein guter und  unterstützender Helfer für die bevorstehende Niederkunft sein.

 
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