Kräuterlexikon
Günsel
(Ajuga reptans)
Synonyme:
Günse, Gulden Guntzel, Gurgelkraut, Kriechender Günsel, Laufginster
Wissenswertes:
Der Name „Ajuga reptans, wird abgeleitet aus dem griechischen «agyios = gliederschwach" und „reptans“, was kriechend bedeutet.
Steckbrief
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Verbreitung: Europa, Asien, Amerika
Merkmale: Die 10 bis 30 cm hohe, mehrjährige Pflanze wächst bevorzugt an schattigen Stellen. Aus einem kräftigen Wurzelrhizom treiben lange oberirdische Ausläufer, die jeweils an ihren Knoten Wurzeln schlagen und neue krautige Pflanzen bilden. An den vierkantigen behaarten Stengeln, die oft im unteren Bereich blauviolett unterlaufen sind, befinden sich die eiförmigen Laubblätter, die gegenständig angeordnet sind. Die bis zu 2 cm langen, von April bis Juli blau leuchtenden Blüten sitzen manchmal bis zu sechst in den Achseln der oberen Laubblätter.
Standorte: An Waldwegen, in Gärten und Parkanlagen, auf Wiesen, unter Hecken, an Gartenzäunen und im Schutz von Mauern
Achtung: Verwechslungen kommen häufig mit dem Gundermann (siehe vorherige Pflanze) vor. Bei näherer Begutachtung sind jedoch die Blattformen beider Kräuter sehr gut zu unterscheiden. Während die Blätter des Günsels eher eiförmig sind, so sind die des Gundermanns doch deutlich herzförmiger. Betrachtet man beide Pflanzen gleichzeitig, kann man die Unterschiede gut erkennen.
Pflanzenteile: Kraut (Ajugae herba), frisch oder getrocknet
Sammelzeit: Während der Blüte von April bis Juli
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Glykoside, Mineralien, Saponine
Wirkung: adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, fiebersenkend, harntreibend, schmerzstillend, diuretisch, wundheilend,
Anwendungsbereiche
Innerlich: Der als Aufguss bereitete Tee oder die aus dem Kraut hergestellte Tinktur wirken innerlich verwendet gut bei Hals-, Rachen- und Mandelentzündungen und zwar auch zum Gurgeln. Auch bei Sodbrennen, Übersäuerung des Magens und leichtem Bluthochdruck oder Schlaflosigkeit und Nervösität können die beruhigenden Wirkstoffe des Günsels gute Dienste leisten.
Äußerlich: Für die äußerliche Anwendung ist es gut, einen Tee, eine Tinktur, ein Öl oder eine Salbe zu verwenden und zwar für Bäder, Spülungen und Umschläge oder zum Einreiben für den schnelleren Verschluss von Wunden, zur Bekämpfung von Ekzemen und Geschwüren, bei Gicht, Gelenkentzündungen, Ödemen, Prellungen und Quetschungen.
Vorsicht! Es sind zwar bisher keine Nebenwirkungen des Günsels aufgezeichnet worden, das könnte aber vielleicht auch daran liegen, dass der Günsel lange Zeit als Heilpflanze so ziemlich in Vergessenheit geraten war. Aber auch hier gilt, dass er zu den Heilpflanzen zählt, die echte Wirkungen auf unseren Körper zeigen (siehe auch die Ausführungen unter Gundermann).