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Gundermann

Kräuterlexikon

Gundermann
(Glechoma hederacea)



Synonyme:
Blauhuder, Buldermann, Donnerrebe, Egelkraut, Erdefeu, Erdkränzel, Gundelkraut, Gundelrebe, Gundelreif, Heilrauf, Huderich, Heckenmännchen, Soldatenminze, Totenkraut

Wissenswertes:

Hildegard von Bingen empfielt sich einen noch warmen Pflanzenbrei aus dem in heißem Wasser gekochten Gundermann um den Kopf zu packen, wenn „Fehlsäfte, den Kopf wie benommen machen und Wasserrauschen in den Ohren tönen lassen“, da er das dumpfe Gefühl im Kopf mindert und den Gehörapparat in den Ohren öffnen soll.

Steckbrief

Familie:  Lippenblütler (Lamiaceae)

Verbreitung:  Europa, Asien, Amerika

Merkmale: Bis zu 100 cm lange Triebe mit dem würzig riechenden Kraut des Gundermannes ranken sich über den Boden. Die sich am etwa 25 cm langen Hauptspross befindenden am Rande gekerbten, herzförmigen Blätter können auf der Unterseite grün oder violett unterlaufen sein. Die blauviolett leuchtenden, aus jeweils 5 Blättern zu Röhren verwachsenen Blüten sprießen im Frühjahr aus den Blattachseln.

Standorte: Unter Bäumen und Hecken, auf Mauern, Wiesen und Wegen, in Gärten

Achtung: Verwechslungen kommen oft im Frühjahr vor der Blüte vor, insbesondere mit dem Ehrenpreis oder der roten Taubnessel. Das ist jedoch unnötig, da die Kräutlein meist während der Blüte gesammelt werden und diese deutliche Unterscheidungsmerkmale aufweisen. Verwechslungen während der Blüte sind möglich mit dem kriechenden Günsel (siehe nächste Pflanzenbeschreibung).

Pflanzenteile: Kraut (Glechomae herba), frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Während der Blüte von April bis Juni, aber auch danach noch gut verwendbar

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralien (Kalium), Saponine, Vitamin C

Wirkung: appetitanregend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, schleimlösend, stärkend, stoffwechselfördernd

Anwendungsbereiche

Innerlich: Der als Tee bereitete Aufguss, selten auch eine hierfür hergestellteTinktur, werden eingesetzt bei chronischen Erkrankungen, wie z. B. eitriger Bronchitis, Schnupfen, Husten, Katarrhen und Entzündungen der Schleimhäute in Mund, Rachen und Magen, aber auch bei Harn-, Blasen- und Nierenproblemen. Das Kräutlein gilt als Stärkungsmittel nach oder während langwierigen Krankheiten oder für das Herz und soll auch in der Lage sein, schädliche Schlacken und Schwermetalle aus dem Körper auszuschwemmen.

Äußerlich: Sein Haupteinsatzgebiet ist wohl schon dem Namen zu entnehmen (Gund = Eiter). So wird ihm auch bei allen Eiter- und Fäulnisprozessen eine gute Heilwirkung zugeschrieben. Bei Akne, allen Ausschlägen, Ekzemen, Vereiterungen der Haut oder der Schleimhäute (auch an Zähnen und Zahnfleisch) und schlecht heilenden Wunden wird der Tee (selten auch ein Öl) für Bäder, Spülungen oder Umschläge verwendet.

Vorsicht! Für den normalen Gebrauch des Gundermanns sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt geworden. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sämtliche Heilkräuter (so auch der Gundermann) echte Wirkungen auf unseren Organismus haben. Diese Wirkungen sollen zwar die gewollten, können aber auch ungewollte und negative Folgeerscheinungen mit sich bringen – die Nebenwirkungen. Es sollte also bei jeder Anwendung nicht nur auf die erwartete Verbesserung des Zustandes, sondern stets auch auf andere Veränderungen geachtet werden. Sollten, auch entgegen den Erwartungen, negative Nebenwirkungen beobachtet werden, ist eine Behandlung unverzüglich einzustellen und erforderlichenfalls ein Arzt zu konsultieren.

 
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