Giersch - beauty-side.de

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Giersch

Kräuterlexikon

Giersch
(Aegopodium podagraria)



Synonyme:
Dreiblatt, Geißfuß, Podagariakraut, Podagrakraut, Zipperleinskraut

Wissenswertes:

Für die flächendeckende Ausbreitung des Krautes in Europa sollen übrigens die Römer verantwortlich sein, die das Kraut sehr viel als Gemüse gegessen und es so bei ihren Kriegszügen überall mit hingenommen und angesiedelt haben. In den Gärten wird die Pflanze jedoch meist nur als Unkraut gesehen und sie hat wohl auch schon viele Gartenfreunde zur Verzweiflung gebracht. Einmal aufgekommen, verbreitet sie sich rasend schnell, bildet riesige Teppiche und überwuchert alles, was im Wege steht. Auf Grund der Eigenschaft des Wurzelwerkes, an einer beschädigten Stelle sofort eine neue Pflanze herauswachsen zu lassen, ist eine Ausrottung der Pflanze auch nur sehr schwerlich möglich und sogar Ausgrabungsversuche bewirken meist genau das Gegenteil von dem Gewollten.


Steckbrief

Familie:  Doldenblütler (Apiaceae)

Verbreitung:  Europa, gemäßigte Klimazonen Asiens und Nordamerika

Merkmale: Eine 30 cm bis 100 cm hohe Pflanze mit gefurchtem, aufrechtem, hohlem Stengel, 3-teiligen grundständigen Blättern hat einen petersilieähnlichem Geschmack und einen deutlichen Duft. Aus dem Stengel wachsen Nebenäste, auf denen von Juni bis August Dolden mit weißen Blüten sitzen. Der reife Samen und die unterirdischen Ausläufer verbreiten die Pflanze weit. Die Wurzeln haben dazu die Eigenschaft, an verletzten Stellen wieder neue Pflanzen sprießen zu lassen.

Standorte: In Wäldern, Hecken und Gebüschen, schattigen Plätzen im Garten

Achtung: Obwohl die Blätter markant und ziemlich eindeutig sind, gibt es anhand der Blüte oder der Samenstände manchmal Verwechslungen mit ungenießbaren und sogar giftigen Arten von Doldenblütlern, z. B. den schwach giftigen Hecken-Kälberkropf oder dem stark giftigen Schierling. Um Unsicherheiten auszuschalten, muss man sich die Pflanze nur einmal von einem Kundigen zeigen lassen. Hat man sie erst einmal selbst gefunden, begegnet sie einem immer wieder.

Pflanzenteile: Blätter o. junge Sprosse, Wurzeln (Folium, Herba oder Radix Aegopodii podagraiae), frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Blätter und Sprosse von Mai bis Juni, Samen im August und Wurzeln im Frühjahr oder Herbst

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Karotinoide, Mineralien (u. a. Eisen, Kalium), Provitamin A, Vitamin C, Saponine

Wirkung: antirheumatisch, beruhigend, blutreinigend, entwässernd, entzündungshemmend, harntreibend, verdauungsfördernd

Anwendungsbereiche

Innerlich: Der Tee aus dem frischen oder getrockneten Kraut wird aus einem Aufguss oder die Wurzeln zu einer Abkochung zubereitet. Dieser Tee wird verwendet zur Vorbeugung gegen Schlaganfälle, bei Rheuma und Gicht, Krampfadern oder Verstopfung. Die frischen Sprossen im Frühjahr geben einen frischen, wohlschmeckenden Salat oder können wie Spinat zubereitet werden. Die reifen Samen werden als Gewürz genommen. Im Frühjahr eignet sich der Salat auch sehr gut für eine Reinigungskur.

Äußerlich: Äußerlich wird der Tee aus dem Aufguss oder der Abkochung z. B. für ein Sitzbad gegen Hämorrhoiden, für Waschungen, Umschläge oder Kompressen bei rheumatischen Beschwerden, Gicht oder Hautverletzungen Insektenstichen verwendet.

Vorsicht! Bei direktem Kontakt mit der frischen Pflanze kann es auf der Haut zu Reizwirkungen kommen, die sich bei Sonnenlicht verstärken. Aufgrund der Wirkung der Pflanze (u. a. der Entwässerungswirkung) sollte bei einer Kur die tägliche Standardmenge Tee (500 ml), wie auch die Dauer der Kur (3 – 6 Wochen) nicht überschritten werden.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü