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Frauenmantel

Kräuterlexikon

Frauenmantel
(Alchemilla vulgaris)



Synonyme:
Alchemistenkraut, Döchlichrut, Frauenmänteli, Frauenhut, Frauenrock, Gänsefuß, Gewittergras, Hergottsmäntelchen, Regendächle, Taublatt, Tränenschön, Wasserträger, Weiberkittel uvm.

Gedicht:


Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt
Wie keines ringsherum es hat.
Mit zierlich eingekerbtem Rand
Ist für den Tau es angespannt,
Recht als ein Schälchen hingestellt,
in welches Perl`auf Perle fällt.
So hebt es auf des Himmels tau,
der niedersinkt auf Flur und Au`,
Manch Elflein gegen Morgen kommt,
das dürstet, dem zu trinken frommt,
Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht:
Ein bessres Labsal gibt es nicht

Johannes Trojan (deutscher Schriftsteller, 1837 bis 1915)


Steckbrief

Familie:  Rosengewächse (Rosaceae)

Verbreitung:  Weltweit

Merkmale: Sie wird 20 bis 45 cm hoch, ist zart mit mantelförmigen kelchartigen am Rand gezähnten, samtigen Blättern, die Tau- und Regentropfen sammeln. Die zartgelben doldigen Blüten verströmen von Mai bis September einen süßlichen, honigartigen Duft.

Standorte: Auf nassen fetten Wiesen und Weiden, auf Halden und Feldern, in lichten Wäldern und Gebüschen, Gärten und Parkanlagen ist er anzutreffen.

Achtung: Wirkliche Verwechslungsgefahren bestehen aus meiner Sicht nicht, da der Frauenmantel unverkennbar ist. Hat man ihn erst einmal kennen gelernt, so erkennt man ihn auch immer wieder. Zur ungefährlichen Verwechslung kommt es wohl nur mit dem artverwandten Alpen-Frauenmantel, der genau so verwendet wird.

Pflanzenteile: Kraut (Alchemillae herba), frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Mai bis September

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine

Wirkung: adstringierend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, entzündungshemmend, menstruationsregulierend, harntreibend, krampflösend, tonisierend, wundheilend


Anwendungsbereiche

Innerlich: Ein Tee wird aus einem Aufguss zubereitet, eine Tinktur oder ein gutes Öl hergestellt. Der Frauenmantel ist für viele Frauenleiden einsetzbar, insbesondere bei Menstruationsstörungen, Regel- und Unterleibsschmerzen, Weißfluss und Unpässlichkeit in den Wechseljahren ist er ein guter Helfer. Eine Frauenmantelkur von 3 bis 6 Wochen kann unterstützend dabei helfen, schwanger zu werden. Man kann ihn auch anwenden bei Schnupfen, Magen-, Nieren- und Herzschwäche, zum Vertreiben von Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Ausschwemmen von Ödemen oder zur Linderung von Husten und Erkältung.

Äußerlich: Äußerlich wird der aufgegossene Tee, die Tinktur, das Öl oder eine Salbe für Waschungen, Umschläge oder Einreibungen gegen allerlei Hautbeschwerden verwendet. Hierzu gehören Geschwüre, Furunkel, Ekzeme, Eiterungen, Fisteln, Lidrandentzündungen und alle Wunden. Für ein Bad im Frauenmantel werden 1 bis 2 Handvoll getrocknetes Kraut mit kochendem Wasser überbrüht, diese 20 Minuten ziehen gelassen, abgeseiht, der Tee dem Badewasser hinzu gegeben und etwa 15 Minuten darin gebadet. Ein Sitzbad kann man gegen Weißfluss nehmen. Bei Zahnfleisch-, Mund- und Rachenentzündung, kann auch gegurgelt werden.

Vorsicht! Frauenmantel kann die Gebärmutter stimulieren, weshalb während der Schwangerschaft auf ihn verzichtet werden sollte. Durch die enthaltenen Gerbstoffe kann es bei zu langer Anwendung oder Überdosierung zu Reizwirkungen an den Schleimhäuten kommen.

 
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