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Brennnessel

Kräuterlexikon

Brennnessel, große
(Urtica dioica)



Synonyme:
Donnernettl, Große Neddeln, Haarnessel, Hanfnessel, Nesselkraut, Scharfnessel, Tausendnessel, Tissel, Zingel


Gedicht:


Brennessel, verkanntes Kräutlein, Dich muss ich preisen, Dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen, Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werte, Entsprießend aus dem Schoß der Mutter Erde, Nach ihnen nur brauchst Du Dich hinzubücken, Die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken, Als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen, Das, was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen, Selbst in noch dürft´ger Großstadt nahe Dir am Wegesrande, Nimms hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur Dir heilsam liebend schenkt auf ihrer Segensspur!

Dr. Heinrich Hoffmann (1809-1894)


Steckbrief

Familie:  Brennnesselgewächse (Urticaceae)

Verbreitung:  fast weltweit, nicht in der Arktis, in Indien und Südafrika

Merkmale: Die Pflanze wird 60 cm bis 150 cm hoch. Sie ist allgemein bekannt, mehrjährig und zweihäusig (eine Pflanze besitzt nur männliche oder weibliche Blüten). Sie hat ovale, herzförmige, am Rand gezahnte grüne Blätter, einen  vierkantigen Stengel und glasartige Brennhaare an Blättern und Stengel, die Juckreiz und Quaddeln verursachen.

Standorte: Wegränder, Schuttplätze, Brachflächen, Ödland, in Wäldern und Gärten, auf stickstoffreichen Böden. Die Brennnessel gilt als Stickstofffinder, dass heißt sie wächst überall, wo einmal Menschen waren.

Achtung: Eine Verwechslung der großen Brennnessel ist wohl nur mit der kleinen Brennnessel möglich, die jedoch nur etwa 60 cm hoch wird, die Wirkung ist jedoch ähnlich.

Pflanzenteile: Kraut mit Stengel und Blätter (Urticae herba), Wurzel (Urticae radix) oder Samen (Semen Urticae), frisch oder getrocknet,

Sammelzeit: junge zarte Triebe von April bis Juni, die Samen von August bis Oktober, die Wurzel zu jeder Zeit

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Karotinoide, Mineralien, viel Eisen, Kieselsäure, Vitamin A, B-Komplex, C und Provitamin A. Die Samen enthalten Phytohormone, die das Hormonsystem, die Vitalität, die Kraft, die Potenz und die Spannkraft anregen und verbessern können.

Wirkung: adstringierend, anregend (insbesondere Stoffwechselanregend), appetitanregend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, blutzuckersenkend, entgiftend, entschlackend, entzündungshemmend, haarwuchsfördernd, harntreibend, stärkend, tonisierend, wundheilend

Anwendungsbereiche

Innerlich: Bei allgemeiner Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Arthritis, Blasen- und Nierenbeschwerden, Bluthochdruck, Diabetes (unterstützend), Durchfall, Eisenmangel, Erkältungskrankheiten, Frühjahrsmüdigkeit, Gicht, Haut- und Haarproblemen, Ischias-Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, Rheuma, Schwäche, Verstopfung wenden wir die Brennessel innerlich an. Das Kraut wird als Aufguss oder Frischverarbeitung in Speisen (Salate, Suppen) genommen, wir stellen eine Tinktur, Kräuteressig oder -öl her. Bei Verarbeitung der Wurzel wird eine Abkochung gewählt. Die Samen werden unter die Speisen gemischt, z. B. Ouark. Aber auch der frische Saft zeigt eine gute Wirkung.

Äußerlich: Zur äußerlichen Anwendung kann man bei Haarausfall die Tinktur oder den frischen Pflanzensaft regelmäßig in die Kopfhaut einmassieren. Besonders mutige Anwender bei rheumatischen Beschwerden oder Gicht lassen den sehr wirksamen Brennsaft direkt in die nackte Haut einwirken, in dem sie sich mit der frischen Pflanze schlagen oder sich in die frische Pflanze hineinlegen.

Vorsicht! Sollten Wasseransammlungen (Ödeme) im Körper auf eine Minderleistung des Herzens oder der Nieren zurückzuführen sein, darf die Brennnessel nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt angewandt werden. Nach der Einnahme von größeren (Über-) Mengen des Brennnesselsaftes (der sich übrigens in der ganzen Pflanze befindet) können sich Magenreizungen oder sogar ein Jucken am gesamten Körper einstellen.

 
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