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Beinwell

Kräuterlexikon

Beinwell
(Symphytum officinale)


Synonyme:
Beinheil, Beinwurz, Bienenkraut, Glotwurzel, Hasenbrot, Hasenlaub, Himmelsbrot, Honigblum, Komfrei, Kuchenkraut, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Soldatenwurz, Speckwurz, Wallwurz, Wottel, Wundallheil, Wundschad

Wissenswertes:

Beinwell kann auch als Dünger für den Garten verwendet werden. Hierfür wird eine angegorene Beinweinwelljauche hergestellt und diese als Flüssigdünger für Stauden, Tomaten, Sellerie, Kohl usw.:

Einen halben Eimer zerkleinertes Beinwellkraut mit einem ganzen Eimer Regenwasser übergießen und warmstellen. Nach ca. 4 Tagen beginnt die Jauche zu gären und ist so gebrauchsfertig. Einfach  1:10 mit Wasser verdünnen und auf feuchten Boden ausbringen.

Steckbrief

Familie:  Rauhblattgewächse (Boraginaceae)

Verbreitung:  Europa

Merkmale: Wir sehen eine bis zu 1 Meter hohe, schnellwüchsige, mehrjährige, borstig behaarte Staudenpflanze mit gestielten glockenförmigen rotvioletten oder gelbweißlichen bis weißen Blüten, die in Doppelwickeln in den Achseln der oberen Laubblätter stehen. Die begehrte Wurzel ist äußerlich schwarzbraun und innen weißlich.

Standorte: Feuchte Böden, insbesondere auf Wiesen, an Ufern und Gräben, Wegrändern und Gärten

Achtung: Eine Verwechslung ist zwar aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich, soll jedoch bereits mit der Hundzunge (auch Ochsenzunge genannt) vorgekommen sein. Ein ganz eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die Blütenstände.

Pflanzenteile: Wurzel (Symphyti radix), Blätter (Symphyti folium), Kraut (Symphyti herba), jeweils frisch oder getrocknet

Sammelzeit: Blätter und Kraut von April bis Mai, Wurzeln im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Allantoin, Alkaloide (hier Pyrrolizidinalkaloide in geringen Mengen), Flavonoide, Gerbstoffe, Kieselsäure, Schleimstoffe uvm.

Wirkung: fördert das Zellwachstum, adstringierend, beruhigend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzstillend, wundheilend


Anwendungsbereiche

Innerlich: Die innerliche Anwendung wird heute wegen der (nur ganz geringfügig) enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide kaum noch empfohlen. Früher wurde das frische oder getrocknete Kraut neben der Herstellung von Tinkturen auch zur wirksamen Aufguss-Zubereitung bei Husten, Verdauungsproblemen, Magengeschwüren oder Speiseröhrenreizungen verwendet. Sollte man sich nicht sicher sein, gibt es natürlich eine Reihe von anderen Pflanzen, die ohne diese (schädlichen) Stoffe verwendet werden können.

Äußerlich: Zur äußerlichen Anwendung werden bei Hautschäden, Knochenbrüchen und anderen Verletzungen des Bewegungsapparates, Geschwüren, Knocheneiterungen, Prellungen, Knöchelausblutungen, schmerzenden Amputationsstümpfen, Gichtknoten, Krampfadern, Durchblutungsstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schleimbeutel- Venen- oder Sehnenscheidentzündungen die gut gewaschenen und zerkleinerten Blätter als Auflage oder Breiumschlag verwendet, die man mehrere Stunden einwirken lässt. Hierfür kann auch eine Tinktur genommen werden. Die bekannteste Art der Anwendungen ist jedoch die Nutzung einer Salbe, die aus der Wurzel oder einem (Wurzel-)Kräuteröl hergestellt wurde.

Vorsicht! Wenn die Beinwellbehandlung von Verletzungen schneller neues Gewebe bildet als die tief darunter liegende Wunde ausgeheilt ist, besteht die Gefahr der Vereiterung.
Die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide können bei hoher Konzentration und andauernder Überdosierung bei der Einnahme in großen Mengen die Leber schädigen.

 
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